Wenn man so tagaus, tagein im ewig gleichen Trott vor sich hinwurschtelt, eine große Reise erst in ein paar Monaten zu erwarten ist, dann ist genau der richtige Zeitpunkt gekommen, um einfach mal zwischendurch übers Wochenende abzuhauen.
Ein Wochenende lässt sich einfacher und unkomplizierter realisieren als 3 Wochen Übersee-Urlaub und bringt tatsächlich wieder etwas Abwechslung, neue Inspiration und frischen Schwung ins Leben. Genau aus diesem Grunde kam uns das von Tanja organisierte Bloggertreffen absolut gelegen. Einfach mal wieder etwas anderes sehen und ein wenig auftanken…Tanja lud in Kooperation mit dem Hotel Dorf am See Niedernberg und dem HubertusHof Hobbach zur #BloggerSeeAuszeit ein, die unter genau diesem Hashtag auch auf Instagram und Twitter bestens dokumentiert wurde.
Frollein Tochter und ich freuten uns also, dabei zu sein und das ein oder andere bekannte Gesicht zu sehen, aber auch für uns neue Bloggerkolleg*innen kennenzulernen.

Von Stuttgart über Frankfurt nach Aschaffenburg reisten wir freitags an und erreichten unseren Zielbahnhof fast pünktlich, wenn auch nicht über die ursprünglich geplante Route. Von dort aus gab’s einen Shuttle zum HubertusHof im tiefsten Spessart. Auf der Fahrt dorthin hielt ich schon immer Ausschau nach dem legendären Wirtshaus im Spessart, war mir aber nicht sicher, ob wir es nun entdeckt hatten oder ob’s eines von vielen war.

Nach ungefähr dreißigminütiger Fahrt über die Dörfer kamen wir am HubertusHof an und wurden gleich von Bloggerkollegin Alexa von OrangeDiamond empfangen, die sich bereits akklimatisiert zu haben schien. Bemerkenswert war, dass man hier seitens des HubertusHofes sofort sehr familiär geduzt wird, der Umgang zwischen Gästen und Gastgebern überaus locker und entspannt ist und man sofort das Gefühl hat, gute Freunde zu besuchen und nicht in einem Beherbergungsbetrieb untergebracht zu sein. Einfach von der Atmosphäre her.

Die Zimmer im HubertusHof haben keine Nummern, sondern Namen. Da übernachtet man beispielsweise im Zimmer Hase, Reh, Fuchs oder Igel, wenn es einen nicht gerade in die Engelszimmer im Vintagelook verschlagen hat. Die sind dann durchnummeriert und heißen beispielsweise Engel10 oder Engel11.
Frollein Tochter und ich waren jedenfalls im Igel untergebracht, ein geräumiges Zimmer, das rustikal mit Holz ausgebaut ist, ein großes gezimmertes Holzbett mit Boxspringmatratze für tiefenentspannten Schlaf bereit hält und selbstverständlich Dusche, WC und den üblichen Komfort beinhaltete. Behaglichkeit in modernem, rustikalen Stil mit Inszenierungen voll des leisen Humors, der kein lautes Gelächter, sondern ein nachhaltigeres Schmunzeln entlockt.

Irgendwann am frühen Abend traf man sich dann im romantischen Innenhof, bekam einen sommerlichen Aperitif gereicht und bald darauf die ersten Häppchen als Gruß aus der Küche: verschiedene Flammkuchen fränkische Art mit unterschiedlichen Belägen. Entweder klassisch mit Rahm und Speck oder Lauch oder neu interpretiert mit Pastrami oder Presssack, wobei letzteres trotz unvermeidlichem Kopfkino kulinarisch absolut der Renner war!
Bevor es dann zum Abendessen in die Hubertusstube ging, durften wir bei einem Rundgang durch und um den HubertusHof noch einige Räumlichkeiten anschauen und uns das eine oder andere Anekdötchen erzählen lassen. Um es kurz zu fassen: der HubertusHof bietet für Tagungen und Familienfeiern passende Räumlichkeiten und außergewöhnliches Ambiente sowie eine sehr herzliche, offene Atmosphäre, die es einem leicht macht, sich wohl und willkommen zu fühlen. Würde ich demnächst heiraten oder einen runden Geburtstag feiern, dann wäre der HubertusHof Hobbach garantiert in der engeren Auswahl als Location. Meiner Schwester, deren Firma jährlich mehrtägige Tagungen in außergewöhnlichen Hotels abhält, habe ich diese Location auf jeden Fall schon wärmstens ans Herz gelegt.

Aber nun zurück zum Abendessen. Im gemütlichen Wirtshaus des HubertusHofes Hobbach, das natürlich kein offizielles Wirtshaus ist, sondern einfach für die Gäste des Hauses zur Verfügung steht, war alles schon toll dekoriert, da am nächsten Tag eine Hochzeitsgesellschaft erwartet wurde. Aber auch ohne Hochzeitsdeko sind die Gasträume, aufgeteilt in Jägerklause, Uhren-, Kamin- und Hubertuszimmer, eine echte Augenweide für alle, die sich nach einer Epoche voller skandinavischem Weiß mal wieder nach etwas mehr Farbsättigung sehnen.

Als Abendmenü gab es in locker entspannter Atmosphäre drei Gänge, die bis auf das Dessert in „friendly Selfservice“ aus der Küche mit Anrichte geholt werden konnten. Die Vorspeise bestand aus diversen sehr leckeren Salaten, zum Beispiel Couscous-Salat mit Granatapfelkernen oder ein sehr fein geschnibbelter Salat mit Radieschen und frischen Kräutern, dazu hatte man die Wahl aus verschiedenen frisch gebackenen Brotsorten mit unterschiedlichen Gewürzen, außerdem Oliven und andere leckere Kleinigkeiten – eben wie bei Freunden.

Als Hauptgang gab es zweierlei Filets von Wild, nämlich Reh und Wildschwein. Wie uns Marc Gärtner, Koch im HubertusHof Hobbach erzählte, kommt das Wild aus unmittelbarer Nähe, nämlich aus den Wäldern im Spessart. Üblicherweise erhält er einen Anruf vom hiesigen Jäger, wenn diesem Wild vor die Flinte lief und wird gefragt, ob er Bedarf hat. Und so kommt es, dass eben je nachdem, was gerade frisch angeliefert wurde, mal Reh, Wildschwein, Hase oder anderes auf dem Speiseplan steht. Überhaupt wird hier sehr viel Wert auf Regionalität und Saison gelegt, was man auch schmeckt.

Die Filets vom Reh und vom Wildschwein waren delikat zubereitet, dazu gab es diverse Beilagen, wie zum Beispiel den leckersten Kartoffelpüree den ich seit langem gegessen habe, karamellisierte Möhrchen, Blumenkohlröschen mit Pesto und einiges mehr. Das ist eine Küche, wie wir sie lieben: einfach, bodenständig und richtig gut! Keine großartigen kulinarischen Verrenkungen zur Effekthascherei, sondern einfach beste Zutaten mit Blick auf die traditionelle Kochkunst modern interpretiert.
Zum Abschluss durfte natürlich ein Dessert nicht fehlen, ein feines Olivenöleis auf warmen Lavendelerdbeeren – hier wurden dank dieser ausgefallenen Kombination Erinnerungen an Le Midi wach.

Nach dem abendlichen Ausklang im romantischen Innenhof des HubertusHofes bei dem einen oder anderen Drink ging’s dann ins Bett – für die einen früher, für die anderen später. Geschlafen habe ich übrigens wie ein Igel während des Winterschlafes, also bestens, und auch Frollein Tochter hätte sicherlich gut geschlafen, wenn ihre olle Mudda beim schnarchen nicht gegrunzt hätte wie ein Wildschwein – um mal kurz aus dem Nähkästchen zu plaudern.

Trotzdem schafften wir es am nächsten Tag, als eine der ersten schon das liebevoll angerichtete Frühstücksbuffet zu bestaunen. Fürs Töchterlein gab’s genügend figurfreundliches Obst und Gemüse. Für mich und meine Verfressenheit gab’s all die anderen guten Dinge, wie frische Brötchen, megafrische superleckere Eier von Hobbacher Hühnern, Croissants mit und ohne Füllung, Schinken, Wurst, Marmeladen und Konfitüren, Käse, Kuchen und noch einiges mehr. Dazu natürlich Kaffee in rauen Mengen…
Das Wetter ließ zu, dass wir draußen im schön eingedeckten Innenhof frühstücken und so noch ein Weilchen die tolle Atmosphäre dort genießen konnten, bevor es dann gegen Mittag weiterging zum „großen Bruder“ des HubertusHof Hobbach, nämlich ins Hotel Dorf am See Niedernberg. Aber das ist wieder eine andere Geschichte, die ich demnächst erzählen werde.
Liebe Salvia,
sofort sehne ich mich wieder zurück in den gemütlich urigen Hubertus Hof…
Die Location ist auch einfach wirklich der Hammer, die ich auch immer nur wieder jedem ans Herz legen kann. 🙂
Liebe Grüße
Tanja
Genau jetzt wäre eigentlich das ideale Wetter und die passende Stimmung, um ein verlängertes Wochenende auf dem Hubertus-Hof zu verbringen. Leider heirate ich diesen Monat zufällig gerade nicht 😉
Viele Grüße
Salvia von Liebstöckelschuh
ochh.. das Buffet! Ich kriege gleich Hunger!
Die Location sieht super schön aus, ruhig und stillvoll! Genau richtig für eine ruhe Pause oder?
es vermittelt eine wunderschöne Stimmung, ich würde am liebsten auch gleich dorthin..
alles liebe, melanie
Ich würde am liebsten jetzt im Oktober hin und leckeren Wildschweinbraten genießen!
Viele Grüße
Salvia von Liebstöckelschuh
Wow das sieht nach einem wirklich schönen Tag aus. Vor allem ist es eine wirklich unglaublich wichtige Sache, sich Ruhe Inseln zu schaffen um nicht irgendwann auszubrennen.